kleine Holzoberflächenkunde

Bei nahezu allen unserer Produkte wird die fertig bearbeitete Holzoberfläche mehrmals mit reinem Leinöl oder aus einer Mixtur auf der Basis von reinem Leinöl behandelt und in einzelnen Fällen final noch einmal gewachst.

Lackierte Oberflächen sind eher seltener bei uns anzutreffen, da hierbei eine Kunststoffschicht die Oberfläche umschließt und sie so zwar widerstandsfähiger gegen Nässe, Feuchtigkeit und Schmutz macht, die Habtik und meist auch die natürliche Optik des Holzes gehen aber meist verloren. Allerdings sind die Geschmäcker ja auch verschieden, und so findet sich in manchen Bereichen auch bei uns mal lackiertes Holz. Gerade wenn man einen besonders hohen Glanz auf einer Oberfläche entstehen lassen möchte kommt man um eine Lackierung nicht drumherum.

 

Beim Ölen von Holz werden die Holzfasern mit Öl getränkt. Die Öle trocknen dann zähelastisch im Holz aus. Dies ergibt eine sehr angenehme

Holzoberfläche - es riecht gut und fühlt sich gut an. Mit dem Ölen wird die Ursprünglichkeit des Holzes bewahrt  und nicht unter einer Lackschicht eingeschlossen.

Beim Ölen bleibt das Holz offenporig und diffusionsdurchlässig, es kann also Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das Holz kann quellen und wieder schwinden - umgangssprachlich sagt man, das Holz kann atmen.

Flüssigkeiten können aber langsam eindringen da die Oberfläche nicht hermetisch dicht ist wie bei einer Lackierung.

 

Für das Ölen benutzt man Öle die aushärten bzw. trocknen. Leinöl ist hierbei das Gebräuchlichste. Weitere aushärtende Öle sind zum Beispiel Walnussöl, Diestelöl, Mohnöl oder Tungöl. Nicht verwenden sollte man die haushaltsüblichen Raps- und Olivenöle, diese bleiben in ihrer Konsistenz flüssig, so dass ein bleibender öliger Film auf der Oberfläche verbleibt und natürlich auch Staub und Schmutz an sich bindet.

 

Wird das herkömmliche Leinöl, wie man es auch als Lebensmittel benutzt, auf Holz aufgetragen härtet es je nach Holzart nach 2 -10 Wochen aus. Da niemand so lange warten möchte verwenden wir reines Leinöl, welches kalt gepresst wurde und somit noch einen besonders hohen Anteil an Linolsäuren hat, der zum Einen schon mal die Trocknung beschleunigt. Nach der Pressung wurde das Öl der Sonne exponiert und somit voroxidiert. Da die Aushärtung des Öls Sauerstoff und Licht benötigt wird auch somit die Trocknungszeit auf natürliche Weise verkürzt.

Auf diese Weise benötigen unsere Produkte keine chemischen Trocknungszusätze, sogenannte Sikkative, wie man sie zum Beispiel bei Leinölfirnissen findet.

 

 

Bei der Auswahl unserer angebotenen Öle solltet Ihr wissen, wofür Ihr es verwenden wollt. Das reine Leinöl und die Leinöl/Orangenölmischung bestehen beide zu 100% aus natürlichen Zutaten, sind lebensmittelecht und ökologisch unbedenklich und können für jegliche Holzoberflächen verwendet werden. Wollt Ihr auf der Haut getragenen Schmuck wieder auffrischen empfielt es sich möglicherweise das reine Leinöl zu verwenden, da es in sehr seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen der Haut auf das Orangenöl kommen kann.

Ebenso sollte das Balsamterpentinöl den Möbeln und Dekorationsgegenständen vorbehalten bleiben.